Energieverbrauch:
Effizienz und Anteil aus erneuerbaren Quellen steigern


Ein möglichst effizienter Energieeinsatz und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen sind wesentliche Elemente des Ressourcen- und Klimaschutzes. Durch eine dezentrale Energieproduktion direkt am Ort des Bedarfs können Energieverluste, wie sie etwa bei einer zentralen Stromerzeugung durch die notwendige Transformation und Leitung des Stroms entstehen, reduziert werden.Der jährliche Energieverbrauch von ­bellaflora beträgt im Durchschnitt knapp 12.000 MWh und wird großteils durch den Aufwand für Raumwärme bestimmt. Etwa ein Drittel unseres gesamten Energiebedarfs decken wir aus erneuerbaren Quellen. 

GESAMTENERGIEVERBRAUCH LEICHT GESTIEGEN

Laut Energieeffizienzgesetz müssen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern entweder ein Energiemanagementsystem implementieren oder alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen lassen. bellaflora hat sich für die zweite Option entschieden. Im Zuge der bisher durchgeführten Energieaudits wurden von einem externen Experten Einsparpotenziale identifiziert. Diese werden wir in den kommenden Jahren umsetzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Der Facility Manager ist Energiebeauftragter des Unternehmens und in dieser Funktion für die Umsetzung der Energiesparmaßnahmen und das laufende Controlling der Verbräuche zuständig. 

Der spezifische Energieverbrauch ist im Berichtszeitraum um 0,7 % gestiegen. Im Durchschnitt des Berichtszeitraums lag der jährliche Gesamtenergieverbrauch bei 11.894 MWh und somit über dem Durchschnitt des letzten Berichtszeitraums (2013–2015: 10.270 MWh). 

SPEZIFISCHER ENERGIEVERBRAUCH IN kWh PRO m2 VERKAUFSFLÄCHE

ENERGIEVERBRAUCH IN MWh

Der Stromverbrauch der Wärmepumpen wird gesondert ausgewiesen, weil dieser ebenso wie der Bedarf an Erdgas und Fernwärme wetterbedingt größeren jährlichen Schwankungen unterliegt. 

HEIZENERGIEBEDARF ABHÄNGIG VON KÄLTETAGEN

Der erhöhte Energieverbrauch hat vor allem zwei Ursachen: Im Berichtszeitraum wurden zwei neue Standorte eröffnet und damit die zu konditionierenden Flächen erweitert. Der Peak im Energieverbrauch 2017 ist auf einen außerordentlich kalten Winter mit langen Frostperioden zurückzuführen. Der Heiz­energiebedarf der einzelnen Filialen hängt grundsätzlich von ihrem Standort und den jeweiligen Heizgradtagen ab. 

Abhängig von den lokalen Gegebenheiten kommen in den bellaflora Filialen drei verschiedene Heizsysteme zum Einsatz: Gasheizung, Fernwärme oder Wärmepumpe.
 
In den beiden neuen Filialen in Eisenstadt und Graz St. Peter wurden Heiz­anlagen mit jeweils zwei Gas-Brennwertkesseln installiert. Eine Versorgung mittels Wärmepumpe wurde geprüft, konnte aber mangels Brunnen nicht realisiert werden. Ein Fernwärmeanschluss war in Eisenstadt nicht möglich und in Graz aus wirtschaftlicher Sicht nicht realisierbar. Anders an den beiden Standorten Liezen und Villach. Diese beiden Filialen konnten wir im Berichtszeitraum von der Gasversorgung abkoppeln und auf Fernwärme umstellen. 

100 % ÖKOSTROM UND IMMER HÖHERER EIGENSTROMANTEIL

Sofern man den Verbrauch der Wärmepumpen nicht berücksichtigt, war der Stromverbrauch von bellaflora im Berichtszeitraum relativ konstant. Im Zuge des Beitritts zum Klimabündnis hat bellaflora 2012 auf UZ46-zertifizierten Ökostrom umgestellt und seither ausschließlich Ökostrom bezogen. 

Seit 2015 deckt bellaflora einen ­immer größeren Teil des Strombedarfs aus eige­nen Photovoltaikanlagen. Im Berichts­zeit­raum haben wir elf neue PV-Anlagen installiert und damit die Kapazität von 138,5 kWp auf 395,8 kWp nahezu ver­drei­facht. 2019 hat das Unternehmen 309 MWh Strom erzeugt und da­mit rd. 10,6 % seines gesamten Strombedarfs durch die eigenen PV-Anlagen abgedeckt.Unser erklärtes Ziel, bis 2018 600 MWh durch eigene PV-Anlagen zu erzeugen und damit rund 25 % unseres Strombedarfs zu decken, konnten wir im Berichtszeitraum nicht erreichen. Dafür gibt es wirtschaftliche und bautechnische Gründe, die eng miteinander verbunden sind. Die Dachkonstruktionen unserer Glashäuser erfordern eine statische Aufrüstung, um PV-Anlagen zu tragen. Wirtschaftlich sinnvoll ist eine solche Aufrüstung nur bei generellen Revitalisierungsarbeiten am Gebäude. An Standorten, die revitalisiert wurden, haben wir regelmäßig PV-Anlagen installiert. In Zukunft wollen wir diese Strategie fortführen und hoffen auf eine Verbesserung der Fördersituation.  

LEISTUNG DER PV-ANLAGEN IN kWp UND ANTEIL DER STROMERZEUGUNG AM STROMBEDARF IN %


Im Zuge der Revitalisierung der Filialen Wien Donaustadt, Klagenfurt, Amstetten, Bad Vöslau und Wien Gerasdorf wurde darüber hinaus die gesamte Beleuchtung (indoor und outdoor) von konventionellen Leuchtstoffröhren auf LED umgestellt und die Gebäuderegelungsanlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht. 

ZAHL DER E-LADESTATIONEN MEHR ALS VERDOPPELT

bellaflora fördert die Entwicklung der Elektromobilität, indem wir auf den Parkplätzen E-Ladestationen installieren, an denen Mitarbeiter und Kunden ihre Fahrzeuge während der Geschäftszeiten kostenlos aufladen können. Im Berichtszeitraum haben wir jährlich zwei neue E-Ladestationen installiert und somit ­unser Ziel erreicht. Per Ende 2019 konnte an 14 Standorten gratis Strom „getankt“ werden. Mit zunehmender Elektrifizierung der Mobilität wird dieses Angebot auch immer häufiger genutzt. Bis zur Veröffentlichung des nächsten Nachhaltigkeitsberichts wollen wir jährlich eine weitere E-Ladestation errichten. Wir sind uns der Probleme, die mit Elektroautos verbunden sind, bewusst. Jedoch gehen wir davon aus, dass sich die Technologie in diesem Bereich, insbesondere die Akku-Technologie, in den kommenden Jahren wesentlich in Richtung mehr Umweltfreundlichkeit und ­Sicherheit weiterentwickeln wird.

ENERGIEVERSORGUNG AUS ERNEUERBAREN QUELLEN GESTIEGEN

2019 lag der Anteil des Energiebedarfs, den wir aus erneuerbaren Quellen decken, bei 36,9 % und somit etwas höher als 2015. Der Heizenergiebedarf von bellaflora wird nach wie vor hauptsächlich aus Erdgas, also einem fossilen Energieträger gewonnen. Vier Standorte heizen mit Wärmepumpen, die mit Ökostrom betrieben werden. Die Filialen Villach und Liezen wurden im Berichtszeitraum von Gas- auf Fernwärmeversorgung umgestellt. Somit bezogen per Ende 2019 7 Standorte ihre Heizenergie aus einem Fernwärmenetz. Die diesen zugrundeliegenden Energiequellen sind allerdings nicht immer zu 100 % erneuerbar.